2012-12-05

Ein kleiner Hinweis …

… denkt daran, wenn ihr Menschen in Eurem sozialen Umfeld habt, die Leistungsbezieher des Sozialen Gesetzbuches sind, vor allem dann, wenn sie Kinder haben, diese können Weihnachten nur dann halbwegs angemessen zelebrieren, wenn sie im Prinzip Schulden machen. Es ist nun einmal so, mit Einführung von ALG II bzw. Erhöhung des damaligen Sozialsatzes ist damals die einmalige Leistung zu Weihnachten weggefallen.

Wer ALG II bezieht, wird sich eher nicht ein opulentes Mahl zum Beispiel mit einer Gans zu Weihnachten leisten können. Viele Bezugsempfänger wissen nicht einmal, wie sie selbst die sehr kleinen Weihnachtswünsche ihrer Kinder erfüllen sollen.

Ein Gutschein – selbst in geringer Höhe – vom benachbarten Supermarkt in den Briefkasten geworfen, kann hier unter Umständen die Sorgen deutlich schmälern und ihnen vor dem Fest überreicht, Hoffnung spenden und das Fest für sie zu einem schöneren Weihnachtsfest werden lassen, einfach weil ihnen eine von vielen Sorgen genommen wurde.

Es geht nicht darum, dass man Weihnachten nicht auch ohne Bratvogel sehr schön gestalten und erleben kann; es geht lediglich darum, diese Menschen nicht auszuschließen – sie einfach mitmachen zu lassen.

6 Kommentare:

ashyda hat gesagt…

Komisch - alle ALGII-Bezieher die ich kenne, können sich problemlos Luxusartikel jeglicher Art leisten. Trotz Kinder. X-Box, iPod, teure Modeartikel (100€-Mantel). Und rauchen tun die natürlich auch.
Ergo zweifel ich das in dem oben beschriebenen Maß erstmal an.

creezy hat gesagt…

@ashyda
War ja klar, dass so ein Spruch kommt. Gott, wie ich Euch destruktiven Sozialneider hasse!

ashyda hat gesagt…

Das hat nichts mit destruktivem Sozialneider zu tun und Hass ist ein starkes Wort, das sollte man mit Vorsicht nutzen.
Ich wollte lediglich darauf hinaus, dass ich nicht einen kenne, dem es so schlecht geht, wie oben beschrieben & der einen Einkaufsgutschein wirklich BRAUCHT. Da koche ich lieber heiße Suppe und verteile sie unter den Obdachlosen, die sich dicht an dicht auf der Frankfurter Zeil an die Lüftungsausgänge in Schlafsäcke gehüllt drängen. Tut mir leid, wenn ich es bisher so erlebt habe, dass damit gegen mehr Not geholfen ist.

ashyda hat gesagt…

(PS: An dieser Stelle würde ich mich gerne mal mit dir abseits der breiten Öffentlichkeit unterhalten. Um dir mal meine Sicht im Detail zu erläutern. Und warum es mir mal viel schlechter ging als den meistern algIIern. Dann würdest du meine Aussage vlt. verstehen können.)

CmdrFletcher hat gesagt…

Einen Gutschein in Geldform finde ich absolut unpassend. Lieber stelle ich jemandem, den ich kenne einen "Fresskorb" hin oder kaufe Spielzeug oder einen Kino-Gutschein für die Kinder. Ein Gutschein wäre mir da außerdem viel zu unpersönlich. Mein Verdacht wäre nämlich tatsächlich, dass der Gutschein eventuell nicht im "weihnachtlichen Sinne" verbraucht wird. Hierzu kann sich nun jeder selbst denken, für was.

Im Übrigen finde ich den Sinn von Weihnachten sowieso nicht mehr "zeitgemäß". Es ist doch nur noch reine Kommerz. Die Kinder gieren nach den Geschenken und die bucklige Verwandtschaft trifft sich mal wieder, weil sie es müssen und im Grunde froh sind, wenn sie wieder zu Hause an ihren Fliesentischen sitzen.

Und: Kommentatoren hier gleich mit Hass zu begegnen finde ich absolut unpassend. Jeder hat seine eigene Meinung, die man bitte respektiert.

Und eigentlich ärgere ich mich gerade darüber, dass ich dir vor einem Jahr einen Gutschein in Geldform über PayPal geschenkt habe.

creezy hat gesagt…

@ashyda
Ich erkläre Dir gerne, wo mein Hass her kommt. Auch ich bin arbeitslos gewesen und mir wurde hier im Blog u.a. der Besitz einer Kamera vorgeworfen. Einer Kamera, mit der ich a) versucht habe aus meiner Arbeitslosigkeit zu entkommen. Einer Kamera, die mir b) im übrigen von meiner Mutter damals geschenkt wurde – zum Zweck von a).

Warum ist es bloß so schwer Menschen mit wenig Geld einen Mantel zu gönnen? Oder einen iPod? Ist die Vorstellung so fern, dass diese Menschen womöglich gelegentlich Unterstützung aus der Familie oder sozialen Umgebung erhalten? Aber ich folge gerne Deinem Angebot, meine Mail-Adresse ist creezy@gmx.de

@Patrick
Ich denke, wie man hier Unterstützung zukommen lässt, ist jedem eh selbst überlassen. Natürlich ist eine simple Frage „was brauchst Du?” die beste Lösung, um an der Ecke zu helfen, wo es brennt. Und wenn es der Weihnachtsbaum ist, den man der(dem allein erziehenden Mutter/Vater schenkt. Es gibt sehr viele Möglichkeiten. Ich habe darauf aufmerksam machen wollen, darüber nachzudenken. Manchen Menschen ist in diesem Land tatsächlich mit einem Gutschein für Essen oder einem „Lass uns einkaufen gehen, Du packst den Wagen voll, ich zahle.” mehr als nur gut getan.

Ich stimme Dir selbstverständlich zu, was Weihnachten anbelangt. Im Grund ist das nur noch kommerzieller Irrsinn. Mir ging es in der Hauptsache darum, dass man kurz überlegt, wie man womöglich Menschen im eigenen Umfeld, die wenig haben, das Fest ein klein wenig angenehm machen kann – vor allem, sind Kinder involviert. Ich denke, da sieht die Sache immer ein bisschen anders aus, Weihnachten sollte ein Fest für Kinder sein dürfen.

Zum Thema Hass: ich bin Sozialneid absolut leid und habe für mich beschlossen (vor allem aus meiner persönlichen Historie heraus) ihm nicht einmal mehr mit minimaler Toleranz zu begegnen. Es ist okay, wenn andere, z. B. Du, das nicht verstehen können, aber ich habe mein Paket lange genug getragen, alle Sprüche gehört, bin allen Engstirnigkeiten mit höflichen Argumenten begegnet und bin nicht mehr Willens hierzu höflich abzuwinken. Ich sehe auch nicht mehr den Sinn einer Diskussion darin. Zumal jährlich die erhobenen Zahlen eine ganz deutliche Sprache sprechen – insbesondere wenn die Regierung sich erdreistet den Armutsbericht zu fälschen. Und ganz ehrlich, ich hasse lieber als jemanden als ihm das gleiche Schicksal der Armut an den Hals zu wünschen.

Es steht jedem frei für sich zu beurteilen, was hierbei vielleicht die bessere Variante ist. Aus seiner Sicht, vielleicht aber auch meine Sicht dabei respektieren.

Warum ist jemanden der Besitz eines IPods nicht gegönnt, nur weil er ALG II bezieht? Den er vielleicht nur im Preisausschreiben gewonnen hat, weil er einmal in ganz langer Zeit, einma!, Glück hatte? Oder ein Freund vielleicht das Gerät abgegeben hat, weil er sich ein neueres leisten konnte?

Ich finde es so widerlich, Menschen ein Gut zu neiden. Vor allem weil darin grundsätzlich der Vorwurf von Sozialbetrug liegt. Mit welchem Recht tun Menschen das Menschen an, nur weil diese im Moment keine Arbeit haben? Oder Arbeit haben aber vom Entgeld ihren Lebensstandard nicht alleine bestreiten können?

Wenn Dir Deine Spende (Danke dafür!) im Nachhinein unter den Umständen nicht mehr sinnvoll erscheint oder unangenehm ist, gib mir bitte die Kontaktdaten und nenne mir die Summe. Mehr als eine Rücküberweisung kann ich Dir nicht anbieten. Die E-Mail-Adresse steht oben rechts im Blog.

@all
Ich schließe die Kommentare zu diesem Post jetzt. Ich habe wirklich keine Lust mehr auf diese Diskussionen. Wer obiges Post sich zu Herzen nimmt, egal wie: danke! Alles andere ist mir zu oft gesagt worden.

Danke für Eurer Verständnis!

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