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2024-04-06

Merastri – kretische Küche vom eigenen Feld

Wir konnten auf Kreta in verschiedenen Restaurants die mediterrane Küche genießen – und haben uns übrigens schnell auf die üblichen griechischen Traditionen eingelassen: Von allem etwas bestellen, alles auf den Tisch und teilen!

Eines meiner absoluten Highlights war unser Abendessen im Merastri. Es liegt in Altstadtnähe unweit der historischen Stadtmauer in Heraklion in einer kleinen Straße. Der Eingang zu dem Restaurant in der neoklassizistischen Villa von 1930 ist nicht zu übersehen. In den Sommermonaten können Gäste auch auf der Terrasse und im großen Garten Platz nehmen.
Jetzt, an einem kühlen Abend im März, freuten wir uns über den Platz an der zentralen Feuerstelle mitten im Restaurant und bewunderten die alten – wie das gesamte Haus – denkmalgeschützten Bodenfliesen.
Um ihnen gerecht zu werden, wurde die Innenarchitektur klassisch gestaltet. Zurückhaltende Moderne mit bewusst eingesetzten Stilelementen, der Bauzeit der Villa nachempfunden.
Uns empfangen hell eingerichtete Räume, liebevoll eingedeckte Tische – und vor allem das so charmante Ehepaar Elena und Dagantas Mavromati. Beide haben vor 25 Jahren dieses Restaurant von der ersten Generation übernommen und zu dem preisgekrönten Juwel entwickelt, das es jetzt ist. Liebevoll eingedeckte Tische und die Speisekarte sind eine Verbeugung vor der traditionellen kretischen Küche. Alle Gerichte, die uns serviert wurden, hatten einen modernen, klaren Touch. Dabei setzen beide mit ihrem Team und insbesondere mit Köchin Olga ausschließlich auf die Qualität der hervorragenden Produkte, die diese Insel Kreta ihnen offenbart.

Die Besitzer des Merastri sind nämlich auch Landwirte, Winzer und Imker. Stolz erzählt uns Eleni, dass die meisten Produkte, die in ihrem Restaurant serviert werden, von ihr und ihrem Mann selber angebaut werden. Weine und Raki sind selbst gekeltert. Dolamdes sind natürlich in Weinblätter der eigenen Weinstöcke eingelegt wie die Oliven – die aber auch zu dem hauseigenen Olivenöl verarbeitet werden.
Die verwendeten Kräuter wurden auf dem eigenen Grund selbst gesammelt. Und auch der in den Gerichten verarbeitete Honig stammt von ihren Bergbienenvölkern. Das Fleisch indes stammt von ihnen bekannten Produzenten der Insel, deren Zucht sie seit Jahren vertrauen.
Die Gerichte von Merastri sind pure kretische Tradition und Kultur. Die Teller, die uns serviert werden, sind von einfacher und klarer Ästhetik. Die Starter – Brot, Tomaten und Oliven – schmecken intensiv. Der griechische Salat leuchtet in den Farben purer Lebensfreude, mit seinem soften, aromatischen Feta.
Kein Chichi, dafür durchgehend die Konzentration auf den Geschmack. Es wird nicht viel herumexperimentiert. Das im Holzofen gebackene Lamm ist unglaublich zart, die knusprige Haut schmilzt auf der Zunge.

Die Streifen der Rinderleber in Honig, mit Rotwein und Balsamico geschmort und mit Avocadocreme serviert, sind für mein Empfinden sehr durch. Die aromatische Sauce mit ihrem Thymian- und Rosmarin-Aroma voller Tiefe begleitet sie hervorragend.
Und das Highlight auf der Menükarte, die junge Ziege in einer Ei-Limonen-Sauce und wildem kretischen Gemüse (fantastische, von mir sehr verehrte Cardy) ist zart und saftig, voller Geschmack und Aromen. Die Sauce ganz leicht und frühlingshaft, einfach … fein. Alle, mehr als reichhaltigen Gänge werden von den landestypischen, im Holzofen gebackenen saftigen, gut gewürzten Kartoffeln begleitet.

Und während Elena auf ihren eigenen roten Hauswein schwört, gibt sie zu, dass der selber angebaute Weißwein ihren Ansprüchen nicht genügt und sie ihn daher zu Raki verarbeiten. Dieser wird uns als Digestif in drei Variationen – Natur, mit Minze und mit Granatapfel – serviert.
Uns empfiehlt sie zum Essen einen Psithiros Muscat of Spina 2023 (Weingut Silva), der in der Umgebung von Heraklion auf Kreta angebaut wird. Wir haben einen fruchtvollen, goldenen Wein im Glas, dessen Bouquet von Gras, Honig und sehr reife Früchte wie Melone und Steinobst erzählt. Geschmacklich ist da viel Pfirsich und Mineralität und wenig Säure im Spiel. Dieser Muscadet wird auf Tonkalkgestein angebaut, den Boden trifft man unbedingt wieder im Glas. Wir sind zu dritt – und verehren diesen Wein alle!
Das Dessert setzt unserem fantastischen Menü die Krone auf. Der Orangenkuchen mit Schafsmilcheis passt wider Erwarten tatsächlich – zum Glück – noch rein und ist die Offenbarung an Fluffiness, Orangenaroma, dazu das perfekt die Süße vom Kuchen relativierende cremige Schafsmilcheis – ein Dreamteam!

Und herzlichen Dank, liebe Olga, dass Sie Ihr Rezept für diesen fantastischen Kuchen mit mir so großzügig geteilt haben!
Das Halva ist mit Abstand das softeste und geschmackvollste Halva, das wir während unseres Aufenthaltes auf der Insel serviert bekommen haben. Ein wundervoller Abend wurde uns im Merastri geschenkt – und sollte ich wieder zurück nach Kreta kommen, dann garantiert auch wieder hierher.

Merastri
Chrisostomou 17
Heraklion 713 06, Griechenland

2023-06-27

Raja 45 – ein König von einem Rucksack!

Werbeblock – kommt von Herzen!

Das Start-up ETHNOTEK (Ethno - tek: Ethnologie und Technologie) stellt pünktlich zur Reisezeit den Reiserucksack Raja 46 (Raja = „König” in Hindi) in sechs neuen Designs namens Guatemala vor, die Kunsthandwerker*innen in Guatemala entwickelt und produziert haben. Raja ist ein smart durchdachter Reiserucksack in Outdoor-Qualität, aber mit der besonderen Schönheit traditioneller Textilien. Die Designs und Stoffe werden fair von den Produzenten erworben und ebnso fair und umweltfreundlich in Vietnam produziert.

Der Raja Reise Rucksack 46 besteht aus wasserabweisendem 840-Denier-Ballisstic-Nylon-Gewebe mit der eingebauten handgefertigten Baumwollverkleidung, Thread™, die jede ETHNOTEK-Produkt ihren besonderern Stil verleihen, in den Maßen: 38x56x22 cm – Airline-Handgepäck konform. Das Rolltop-Hauptfach mit Schnellverschluss ist ebenfalls über eine linke Seitentasche zu bedienen. Eine Einschubtasche freut sich auf Reisekarten/-führer. Die Reißverschlusstasche sorgt für schnellen Zugriff auf Reisedokumente oder Stifte. Im Rücken befindet sich ein gepolstertes Laptopfach für die 13“ bis 17“-Technik. Dieses Fach ist durch einen Schaumstofftrenner in der Größe verstellbar. Das Taschendesign im Innern des Rucksacks ist mit zusätzlichen Dokumenten- u. Kabeltaschen clever durchdacht.

Raja 45 hat zwei seitliche Security-Fächer und eine Flaschentasche für 1,5 Literflaschen. Ein höhenverstellbarer Brustgurt an den Schulterriemen lässt den Rucksack von beiden Geschlechtern gleichermaßen komfortabel benutzen – einen integrierbaren Hüftgurt mit RV-Tasche gibt es optional zu kaufen. Das Rückenteil ist gepolstert. Obendrauf kann man mit vier Schnellverschlüssen noch Skateboards, Yogamatten oder Fahrradhelme praktisch transportieren. Oder … den Rucksack im Design wieder verändern, denn mit diesen Verschlüssen sind auch die Threads™ auszutauschen.

Das Beste am Raja sind nämlich die Threads™, mit denen man seinen Rucksack (übrigens auch bei den vielen anderen ETHNOTEK-Produkten, z. B. Laptoptaschen) immer wieder im Look verändern kann. Sie stammen von Produzenten aus Ghana, Indien, Vietnam und Guatemala. Sie können gleichzeitig z. B. als Sitzmatte am Strand dienen. Weitere Threads™ sind optinal (€ 39,—) erhältlich, so kann man seinen Raja nach Lebenslaune oder Saison kreativ verändern. Die Textilen der Threads™ sind immer handgefertigt, absolut vegan – und fair produziert.

Auf jedem Thread™ werden die Urheber*innen der Motive mit Namen und Region vorgestellt und sorgen für den persönlichen Bezug bei den Rucksack-Eigentümern. Die Designer des von euch ausgewählten Threads™ freuen sich übrigens auch über eure besondere Spende, die über die Homepage von ETHNOTEK möglich ist. Trefft sie persönlich auf der ETHNOTEK-Homepage!

ETHNOTEK nutzt diese Form der Identifikation, um Designräubern, die traditionelle Motive oft industriell nachdrucken – ohne die Designer um Erlaubnis zu fragen, noch den kulturellen Hintergrund der Motive zu respektieren – den Kampf anzusagen. Diese Form der kulturellen Aneignung, beobachtet bei großen Sport- und Modemarken, verurteilt ETHNOTEK und zeigt, wie es besser geht.

Zusammen mit den Kunsthandwerker*innen möchte ETHNOTEK die Nachfrage nach traditionellen Textilien ankurbeln, um mit einem ethisch einwandfreien Produkt die Lebensumstände in den Partner-Dörfern der jeweiligen Länder zu verbessern. Sie eint der gemeinsame Wunsch, die kulturelle Diversität zu feiern und dem lokalen Handwerk eine globale Bühne zu geben. Mit wirklich sehenswerten Designs zu denen es natürlich passend auch weitere Taschenmodelle, z. B. Cyclings und Portemonnaies gibt.

Der Raja Reise Rucksack 46 ist ein extrem klug durchdachter Reisebegleiter für Reisen bis zu einer Woche Aufenthalt, im Job, Sport oder Freizeit. ETHNOTEK repariert im Schadensfall euren Raja gerne. Wobei seine Qualität für sich spricht – denn ETHNOTEK gewährt 30 Jahre Garantie auf den Rucksack!

Aktuell erhaltet Ihr diesen veganen, fairen Allrounder im Sommerangebot für nur Euro 219,— anstatt für € 249,—.

2022-07-12

True Italian Pizza Street Festival

Disclosure: Presseartikel als Anzeige gekennzeichnet, da Produkt- und Partnernennung. Unbezahlt.
Foto © True Italian
Pizzahunger? Dem kann am kommenden Wochenende, 16. und 17. Juli 2022 in Berlin beim allerersten True Italian Pizza Street Festival ganz einfach Abhilfe geschaffen werden.

Mit Unterstützung der Stadt Neapel – und somit ganz in der Tradition des Pizzafestivals von Neapel – werden im Jules B-Part (Park Gleisdreieck) zehn der besten Pizzerien Berlins sich eurem ganz subjektiven Wettbewerb stellen. Alle zusammen in einer Location! Kann es mehr Pizza-Glück geben? Und alle bieten für den Vergleich eine Pizza Margherita (8,– Euro) und Pizza Marinara (7,— Euro) an – sowie zusätzlich eine Gourmet-Pizza nach persönlicher Wahl der teilnehmenden Pizzeria. Ja, es wird auch vegane Varianten geben! Foto © True Italian
Promoteo, L‘Antica Pizzeria Da Michele, CapVin, W Pizza, Lovebirds, Mangiare Berlin, NEA 1889, Spaccanapoli Nr. 12, Cheers Kiez Pizza und Gemello Vegan Pizza kämpfen um die Ehre – aber ganz ohne offizielle Abstimmung. Wer sich ein wenig im Pizzaleben der Stadt auskennt, weiß, hier werden die leckersten Pizzen der Stadt gebacken! Auf dem Festival übrigens mit freundlicher Unterstützung von OONI, alle Pizzerien backen vor Ort in deren Koda 16 Pizzaöfen (gasbetrieben), in denen die Pizza – in Neapoli im Holzofen üblich – in nur 60 Sekunden wie das neapolitanische Original perfekt fertig gebacken wird. (Und das stimmt wirklich, ich bin bei einigen Events von True Italian den Öfen und ihrer Perfektion bereits begegnet – und bin echter Fan.)

Ihr indes entscheidet, welche eure Lieblingspizza ist: Die mit dem dünnen Teig, die mit dem dicken Rand und viel Kruste? Welche Pizzeria hat die beste Sugo di pomodoro? Auf welcher Pizza schmeckt der Mozzarella am Besten?

Persönlich bin ich allergergrößter Fan der Pizza von Promoteo (eine der sehr wenigen Pizzerien in Berlin mit echtem Holzofen) – aber ich bin schon sehr gespannt, ob die anderen Pizzabäcker mit meiner Lieblingspizzeria mithalten können! Übrigens wird es mit Make Pizza Academy auch vor Ort die Möglichkeit geben, die Pizzaherstellung in einem Workshop zu lernen. Als sommerliche Drinks werden serviert: Limoncello di Capri, Sambuca Molinari und Amaro Montenegro – und natürlich jede Menge alkoholfreie Variationen. So ein großes Straßenpizza-Festival gab es übrigens noch nie in Deutschland. Also seid dabei, bei der sehr leckeren Taufe des True Italian Pizza Street Festival!

Eintritt wie immer für Erwachsene 3,— Euro, Kinder bis 12 Jahren freier Eintritt ab elf Uhr geht es los!

True Italian Pizza Street Festival Samstag 16. und Sonntag 17. Juli 11:00-22.00 Uhr Jules B-Part, Park im Gleisdreieck Luckenwalder Straße 6b, 10963 Berlin

2022-06-17

Meine ersten veganen Sneaker sind #Socialsneaker!

Denn das französische Unternehmen N’go Shoes hat einen #socialsneaker aus recycelten Plastikflaschen entwickelt, der mit 5,00 € pro verkauftem Paar Trinkwasserprojekte von Viva con Agua ermöglicht!

Was Schuhe anbelangt, bin ich schwierig. Also gar nicht mal ich selber so als Person aber auf jeden Fall meine Füße. Von meiner Mum habe ich den Senk-, Spreiz- und Knickfuß geerbt und gerade der Spreizfuss sortierte schon immer auf impertinente Art und Weise für mich die schönsten Schuhe per se aus. Breite verträgt sich seltener mit Schuhschick. Andererseits hatte mich das relativ früh dazu gebracht, bestimmte Schuhfehler gar nicht erst zu begehen. Das Leiden mitzuerleben mit denen sich die Füße meiner Mutter nach einer Jugend in den spitzen Pumps der 50iger rächten mit ständigen Fußproblemen (also Schmerzen) und sehr frühem Hallux Valgus, haben mich früh sensibilisiert ihre Fehler nicht auch zu meinen Fehlern zu machen. Insofern kann ich heute noch ganz zufrieden mit dem Zustand meiner Füße sein.

Heute trage ich vor allem Sneaker. Und hier ehrlich doch immer noch welche aus Leder. Vor veganen Schuhen hatte ich bisher Respekt, denn ich hörte immer nur, diese seien ziemlich unbequem und früher oder später doch sehr geruchsintensiv. Aber in beiden Punkten scheint sich mittlerweile einiges geändert haben.

Nun habe ich mein erstes Paar vegane Sneaker erhalten und das sind echte #Socialsneaker! Die sind nicht nur vegan, denn ihr Material wird aus recycelten PET-Flaschen produziert und zudem leisten sie auf sozialer Ebene etwas Gutes:

Viva con Aquaist ein gemeinnütziger Verein, der sich (nicht nur) besonders dem Motto „Wasser für alle – alle für Wasser” engagiert. Hauptanliegen der All-Profit-Organisation ist, dass Menschen in den ärmeren Projektländern überhaupt Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht aber auch deren sanitäre Grundversorgung verbessert wird. Ein immens sinnvoller Beitrag für ein gesundes Leben!

N’go Shoes ist ein Social Business aus Paris und Vietnam und produziert die Schuhe aus 100% receycelten Plastikflaschen. Obermaterial, Innenfutter und Schnürsenkel sind nach dem Global Recycling Standard (GRS) zertifiziert. Die Einlegesohle ist auswechselbar. Auch werden die Sneaker vom Produzenten später zurückgenommen und wieder recycelt. Dass die Schuhe wirklich vegan sind, dafür steht das PETA Approved Vegan-Zertifikat.

In der gemeinsamen Aktion wollen beide Partner mit dem #Socialsneaker Saigon Eco Mesh 2.0 Viva con Agua nicht nur nette Mode kreieren, sondern Menschen in ihrem Umfeld sozial unterstützen.

In Zusammenarbeit mit Kunsthandwerkerinnen aus den nördliche Provinzen Nghe An, Hoa Binh und Dien Bien Vietnams, werden auf selbstgebauten Webstühlen traditionelle aber auch moderne Motive gewebt, die den besonderen Style der #socialsneaker im Viva con Aqua-Design ausmachen. Dabei wurde im Vorfeld von N’go Shoes im Herbst letztes Jahres bei Startnext.de in einem Crowdfunding ermittelt, welche Größen und Farben von interessierten Kunden hierzulande vorrangig gewünscht waren. Die Gestaltung ganz nahe am Kunden soll vermeiden, dass Ressourcen verschwendet werden bzw. Überkapazitäten in bestimmten Größen produziert werden, die gar nicht nachgefragt werden.

#Socialsneaker heißen die coolen Schuhe, weil von jedem verkauften Paar des Saigon Eco Mesh 2.0 Viva con Agua 5,— Euro an Viva con Aqua gehen und N’go Shoes noch obendrauf mit zwei Prozent des globalen Jahresumsatzes den Aufbau von Schulen in den o. g. Regionen Vietnams unterstützt.

Meinen Sneaker habe ich mir für die sommerlichen Variante in Bright Blue ausgesucht also in der weißen Variante mit türkis-blauem Motiv. Es gibt ihn noch in Deep Grey – fast schwarz mit ebenfalls blauem Motiv.) Ich finde den sehr schick, er passt absolut zu meiner Sommergarderobe – und tatsächlich ist er unerwartet bequem. Der linke Schuh drückte etwas am Anfang, das tut aber jeder Schuh bei mir mit Vorliebe so als hätten sie sich abgesprochen. Und das ist mittlerweile verschwunden. Und was meine Geruchsorgen anbelangt, gebe ich zu, habe ich eine Deo-Sohle eingelegt. Ich finde die #Socialsneaker wirklich schön und bequem – und bin mittlerweile sogar schon zwei Mal auf die Schuhe angesprochen worden. Also offensichtlich sind die okaye Wegbereiter für menschliche Kontakte.

Und so ein bisschen Gutes mit dem Schuhkauf zu tun, ist so ein schlechtes Gefühl natürlich nicht.

2021-12-28

Köstlichkeiten aus der Emilia-Romagna

Disclosure: Ich durfte auf Einladung von der Italienischen Handelskammer für Deutschland e.V. (ITKAM) vom Online Versandshop Mercato Castello (Adresse am Ende des Blogposts) ein Paket mit qualitätszertifizierten Produkten aus der Emilia-Romagna in Emfpang nehmen, kosten und bewerten. Da ich im folgenden Produzenten und Vertriebspartner benenne, ist hier der Hinweis „Werbung” inhaltlich angebracht.
Heute entführe ich Euch zu den Köstlichkeiten der Emilia-Romagna, der Region Norditaliens. Aus keiner anderen Region Italiens entstammen so sehr viele weltbekannte Lebensmittel, wie aus dieser reichhaltigen Landschaft! Wenn man schon nur den klangvollen Namen ihrer Provinzen lauscht: Piacenza, Parma, Regio Emilia, Modena, Bologna, Ferrara, Ravenna, Forli-Cesena, ein kleiner Teil von Rimini gehört ebenso dazu, ist schnell klar, mit welchen fantastischen Lebensmitteln dieser Landstrich Italiens uns reich beschenkt!

Habe ich neulich in meinem Blogpost „Italien Sounding ist nicht echtes Italien” über die Qualitätsbezeichnungen I.G.T, D.O.C und D.O.C.G. geschrieben, geht es heute um original aus Italien stammende Wurst, Käse, Reis und Teigwaren, die uns mit der Auszeichnung g. U. oder g.g.A. von ihrer besonderen regionalen Einmaligkeit erzählen.

Für diese Gütezeichen zeichnet sich die europäische Union verantwortlich. Die Bezeichnungen g.U. und g.g.A. sind Gütesiegel, anhand derer die Europäische Union Qualitätsprodukte mit einem starken Bezug zu ihrer Ursprungsregion anerkennt und schützt.

Ein hohen Stellenwert hat die Qualitätsauszeichnung „geschützte Ursprungsbezeichnung” kurz: g. U., in Italien DOP – Denominazione di Origine Protetta. Sie besagt, dass das Produkt von einem bestimmten Ort herstammt. Alle Produktionsprozesse müssen in diesem bestimmten geographischen Bereich statt gefunden haben, so dass die Qualität dieses Lebensmittels ausschließlich mit diesem einen Ort verbunden ist. Die geschützte Ursprungsbezeichnung erkennt Ihr an dem gelbroten EU-Siegel.

Im Bereich der Weinvermarktung hat das DOP-Siegel seit 2009 die beiden Appellationen DOC und DOCG offiziell abgelöst. Da diese aber Bestandsschutz genießen, dürfen sie weiterhin verwendet werden.

Das Siegelpendant in gelbblau mit der Auszeichnung „geschützte geographische Angabe” kurz: g.g.A, in Italien: IGP – Indicazione Geografica Protetta, bezeichnet ein Produkt eines bestimmten Ortes und verweist aufgrund dieser Herkunft auf einzigartige Qualität bzw. Produktionsverfahren, allerdings muss lediglich ein Produktionsschritt in dieser bestimmten Region stattgefunden haben.

Beide Siegel zeichnen zertifizierte Qualität und einen typischen, unverwechselbarem Geschmack eines Produktes aus. Es gilt das einzigartige Produktionsverfahren, das auf einem traditionellen und historischen Rezept basiert und nach strengen Vorschriften hergestellt wird. Und ja, ihr werdet sie tatsächlich sogar auf einigen Produkten im Regal eurer Discounter finden!

Viel Theorie bisher – darf ich Euch nun mit einigen bekannten und vielleicht weniger bekannten Produkten mit solchen Siegeln aus der norditalienischen Region der Emilia-Romagna den Mund wässrig machen?

Parmigiano Reggiano g.U. (DOP)
Natürlich sind die intensiv geschmackvollen Balsamicos aus Modena und die zarten Schinken aus Parma keine Unbekannten. Der wundervolle Parmigiano Reggiano g.U. ganz sicher auch nicht – aber wusstet Ihr, dass dieser Käse eine urkundlich nachgewiesene Existenz von über 1000 Jahren verfügt?

Der Caseus parmensis, ein Käse aus trockener Käsemasse wurde aus der Kuhmilch der klostereigenen Bauernhöfe von Zisterzienser- und Benediktinermönchen gewonnen und mit dem Salz der Salinen von Salsomaggiore haltbar gemacht. Seine Existenz wurde erstmals im Jahr 1254 in Genua notariell bezeugt. Zuerst wurde er nur in Romagna, im Piemont und der Toskana gehandelt – dann folgte sein Siegeszug in die ganze Welt. Seine Geschichte liest sich spannend!
Dieser Erfolg führt leider mit sich, dass gerade Parmigiano Reggiano g.U. heute zu einer der am häufigsten gefälschten Käsearten Italiens zählt. Sounding Italian, ihr erinnert euch? Seit 1996 signalisiert das offizielle Siegel g.U., dass der Käse tatsächlich aus der Region rund um die Emilia stammt. Mit diesem Siegel ist auch garantiert, dass man wirklich laktosefreien Käse isst, was das Original aus der Emilia-Romagna garantiert ist.
Dieser so vielseitig in der Küche einsetzbare Käse, 25 Gramm Parmigiano Reggiano g.U. deckt beispielsweise 36 % den Kalziumtagesbedarfs und zu 24 % den Phosphortagesbedarfs eines erwachsenen Menschen, ist voller Mineralstoffe und Vitamine.

Worin eigentlich der Unterschied von Parmigiano Reggiano g.U. zum Gran Padano liegt, fragt ihr euch? Ersterer entstammt einem deutlich kleineren Produktionsgebiet. Nämlich aus den Provinzen Parma, Reggio Emilia und Modena, einem Teil der Provinz Mantua und einem Teil von Bologna – aus lediglich fünf Provinzen also.

Der Gran Padano kann indes aus 33 Provinzen kommen. Bei seiner Herstellung darf Lysozym (Protein aus Hühnereiweiß gewonnen) verwendet werden, die die Milch gebenden Kühe dürfen mit Silage gefüttert werden und der Käse reift durchschnittlich nur 15 bis 24 Monate, darf aber schon nach neun Monaten theoretisch in den Vertrieb gehen.
Beim Parmigiano Reggiano g.U. jedoch beziehen die Kühe die in der Milch zur Käseherstellung relevanten Milchsäurebakterien aus dem Gras auf den Luzernen. Es dürfen dem Futter keine Zusatzstoffe hinzugefügt werden, auch solche natürlichen Ursprungs nicht. Die Kühe erhalten keine fermentierten Futtermittel oder Silage, sondern ausschließlich Heu und Gras. Es wird ausschließlich natürliche Kulturmolke (Produkt aus dem Vortageskäse) als bakterieller Starter zur Käseproduktion zugesetzt. Parmigiano Reggiano g.U. reift mindestens 12 Monate, aber auch 24 oder 30 Monate, darüber hinaus sind seiner Reifung und seinem Geschmack übrigens keine Grenzen gesetzt. In der Qualitätskontrolle werden alle Käseleibe einer Geschmacks- und Reifekontrolle unterzogen, beim Padano wird nur ein Teil der Laibe kontrolliert.

Produzent: Borgo del Gazzano

Salame Piacentino g.U. (DOP)
Die riesengroße Vielfalt der Salami Italiens – wer kann sich ihrem göttlichen Genuss entziehen? Auch die Emilia-Romagna hat hier besondere Qualität durch eigene Rezeptur und Verarbeitungsweise zu bieten. Mit Pancetta Piacentina g.U., Coppa Piacentina g.U. und der Salame Piacentino g.U. offeriert uns die Emilia-Romagna drei Wurstwaren der g.U.-Qualität, die aufgrund ihrer Zutaten einzigartig in Produktion und Geschmack sind.

Eine dieser besonderen Zutaten ist hier tatsächlich noch Handarbeit! Und natürlich das Fleisch aus dem sie besteht: Das schwere italienische Landschwein muss in dieser Region (Emilia-Romagna und Lombardei) gezüchtet, geboren und sein Leben gelassen haben. Dieses Landschwein ist deutlich fettreicher und wird mit den Nebenerzeugnissen aus der regionalen Käseproduktion gefüttert: Molke, Buttermilch und Käsebruch. Vor einem Lebensalter von neun Monaten und einem Lebendgewicht von ~160kg dürfen die Tiere nicht geschlachtet werden.
Alle weiteren Produktionsschritte für die Salame Piacentino g.U. müssen nun in Piacenza, die Provinz in Norditalien mit der gleichnamigen Hauptstadt, erfolgen. Nach einem Rezept, das sich in das 15. Jahrhundert zurück verfolgen lässt! Vom Schwein werden magere Fleischstücke und -abschnitte (kein Kopffleisch verwendet und mit ca. 10-30 Prozent Schweinefett, also Speck bzw. dem festen Speck von Hals und Bauch ergänzt. Das Fleisch wird im Fleischwolf mit einer Lochscheibe von mindestes 10 mm gewolft. Die Würzung erfolgt mit Pökelsalz, Muskatnuss, schwarzem bzw. weißem Pfeffer und – die besondere Zutat für die Salame Piacentino g.U. – einem Aufguss von Rotwein mit Knoblauch – vermengt. Etwas Zucker, um die Säure des Weines abzumildern, gehört dazu. Und die Mikroorganismen einer Starterkultur (Hefepilz ), die den Reifeprozess in Gang setzen. Ausschließlich natürliche Produkte machen diese Salami zu einem perfekten Genuss auf den Antipastiteller oder als Zutat zur Piadina Romagnola g.U.
Das Brät wird bei einigen Erzeugern heute noch mit der Hand geknetet, dann in Schweinedärme gefüllt und immer (!) per Hand abgebunden und gestippt. (Stippen ist das Einstechen der Därme mit Nadeln, damit das Brät gleichmäßig trocknen bzw. reifen kann.) Die Salame Piacentino g.U. trocknet bei 15-25 Grad Celsius bei einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 40-90 Prozent. Die spätere Reifung erfolgt bei 70-90 Prozent und bei 12-19 Grad Celsius. Dieser Prozess muss mindestens 45 Tage in Piacentino dauern, um das besondere Zertifikat „geschützte Ursprungsbezeichnung” zu erhalten.
Aufgeschnitten ist die Salame Piacentino g.U. wunderschön rot vom Rosado durchzogen und die weißen gleichmäßig verteilten Speckstückchen leuchten geradezu. Ihr Duft ist zart und ihr Geschmack ist mit einem zarten Hauch von Knoblauch und Vino. Der Rest ist pures Salamiglück! (Ich mag sie sehr sehr sehr!)

Produzent: Salumi ficio la rocca

Piadina Romagnola g.g.A. (IGP)
Dieses Fladenbrot bekommt man zertifiziert nur aus der Emilia Romagna, der Ursprung der Piadina Romagnola g.g.A. entstammt der Region Romagna. Merkmal dieses Fladenbrotes, des mittlerweile in ganz Italien beliebten Fast Food sind einfachste Zutaten: Weizenmehl Tipo 0, Wasser, etwas Salz und im Original Schweineschmalz. (Heute gibt es auch vegane Varianten mit ausschließlich kalt gepresstem purem Olivenöl). Als Triebmittel verwendete man früher Hirschhornsalz, heute ersetzt durch Natron oder Backpulver. Die Zutaten werden bis auf das Wasser leicht bröselig vermengt, dann gibt man nach Gefühl Wasser hinzu bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Dieser Teig geht üblicherweise zweimal – einmal im Ganzen und später nochmals zu kleinen gewirkten Teigklößen gemütlich vor sich hin.
Wie immer ist die italienische Küche keine Hexerei, ihre einfachen aber guten Zutaten sind es und vor allem die Zeit, die das Teigwerk sehr bekömmlich macht. Wenn einzelne Teigstücke nach der letzten Ruhezeit zum Fladen ausgerollt werden und in einer beschichteten Pfanne ohne Fett gebacken wurden, werden die Piadini Romagnola g.g.A. gerne mit frischen Ruccola, Pancetta oder Salame Piacentino g.U. und zum Schluss mit Parmigiano Reggiano g.U. belegt. Oder – als süße Variante – natürlich auch gerne mit Nussnougatcreme bestrichen.
Zusammen geklappt ist die Piadina Romagnola g.g.A. das Street Food (nicht nur) dieser Region – und ihre Alternativen mit Pesto, Guaccamole und oder und und sind … unendlich!

Produzent: Piada d'Oro srl

Nero di Voghiera g.U. (DOP)
Hinter diesem Namen verbirgt sich in Voghiera angebauter Knoblauch. Diese kleine Gemeinde in der Provinz Ferrara zählt nicht einmal ganze 4000 Einwohner. Sie hat sich dem Anbau und weiteren Verarbeitung von Knoblauch verschrieben. Der Nero die Voghiera g.U. wird schwarz fermentiert und gilt als sehr besondere Delikatesse. Die Fermentierung erfolgt in einem 60 Tage langen, streng kontrollierten Prozess. Das Ergebnis ist ein besonders bekömmlicher Knoblauch ohne Schärfe, der mild und leicht süßlich schmeckt mit einer leichten Balsamico-Note und durch die Fermentation eine leichte Säure bezieht. Der Fermentationsprozess entzieht dem Nero di Voghiera g.g.A.übrigens das Allicin, das für den langanhaltenden Geruch des Knoblauchkonsumenten verantwortlich ist.
Er wird roh erst nach dem Kochen auf Pasta, Salate, Risotto oder Fisch bzw. Fleisch, ähnlich wie Trüffel, gerieben. Nero di Voghiera g.U. enthält Antioxidantien, Calcium und Proteine und doppelt soviel Phosphor wie frischer Knoblauch. so sagt man ihm nach, er könne das Herz schützen und Alterungsprozesse verlangsamen. Sein Genuß soll das LDL-Cholesterin senken und bei der Reduzierung des Bauchfetts unterstützend wirken – ein kostspieliges aber durchaus zahlreichen Nutzen bringendes Juwel dieser besonderen italienischen Region!

Natürlich kann man ihn auch einfach nur genießen und sich am besonderen Geschmack erfreuen.

Produzent: Nero Fermento

Reis aus dem Po-Delta g.g.A. (IGP)
Reis ist Reis ist Reis? Nicht wenn er Riso del delta del Po g.g.A. heißt und eben in im Po-Delta, zwischen den Regionen Venetien und der Emilia Romagna, angebaut wird. Vier Reisarten, Carnaroli, Arborio, Baldo und Volano, werden hier gezüchtet, angebaut, geerntet und abgepackt. Die besondere nasse Mixtur des Süßwassers vom Po und dem salzigen Wasser des Adriatischen Meeres, die dunklen torfigen Böden rund um Ferrara, die Schwemmböden bei Rovigio, dazu die Meeresbrise mit der relativen Luftfeuchtigkeit lässt hier besonders gesunde, weil trockene Pflanzen mit hohem Ertrag reifen.
Dieser Reis hat einen hohen natürlichen Salzgehalt und Kaliumgehalt und ist beim Kochen besonders beständig – der perfekte Reis für ein perfektes Risotto!
Riso del delta del Po g.g.A. ist unvergleichlich in seiner Qualität und Geschmack und darf seit 2009 die besondere Kennzeichnung g.g.A (IGP) für sich in Anspruch nehmen. Inzwischen sind 1400 Hektar der 9000 Gesamthektar Reisanbauflächen dieser Region als IGP zertifiziert. Der Schutzverband des Riso del Delta del Po g.g.A. zählt mittlerweile 37 Mitgliederbetriebe, die diese Reisarten ausschließlich regional unter den strengen Qualitätsmaßstäben anbauen.
Produzent: Grandi Riso

Bezugsquelle in Deutschland
Mercato Castello
Link: https://mercato-castello.de
E-Mail: info@mercato-castello.de
Adresse: Kronberger Str. 31, 65812 Bad Soden am Taunus
Telefon: +49 6196 25 308

2021-09-14

Susumaniello di Masseria Li Veli

Was für ein Wein!!!
Von Susumaniello hatte ich bis letzte Woche noch nie etwas gehört. Dann durfte ich an einem Online-Tasting, organsiert von der Italienischen Handelskammer für Deutschland (ITKAM) teilnehmen, die im Rahmen der Aktion „True Italian Taste” gemeinsam mit kompetenten italienischen Lebensmittelhändlern hier in Deutschland aktiv gegen das unschöne Phänomen „Sounding Italian” angeht. Also gegen den Missbrauch der Marke „Made in Italian” vorgeht, von (meist) Lebensmitteln, die sugerieren ein original italienisches Produkt zu sein, obwohl weder Rezeptur noch die Zutaten von qualitativ hochwertig arbeitenden Produzenten aus Italien stammen.

In Kooperation mit Lettinis, dem italienischen Online-Shop, der sehr engagiert hervorragende italienische Delikatessen auf Eure Tische bringt (Düsseldorfer kennen deren Ladengeschäft), die wirklich garantiert in Italien mit wundervollen italienischen Erzeugnissen der Landwirtschaft hergestellt worden sind. Lettinis haben uns auch bei dem letzten Tasting – für das mit dem schönen Titel „Virtuelle Genusssreise durch ein unbekanntes Italien – Apulien” eingeladen wurde – mit einem Paket voller fantastischer apulischer Lebensmittel, wie Friselle, handgeschälte (!) Tomaten, Olivenöl, Mandeln beglückt. „Ci verdiamo in Puglia!” (Wir sehen uns in Apulien!) Ich werde über dieses „Friselliamo” und die anderen Tastings später noch ausführlicher berichten. Zunächst muss ich über meine frisch erblühte Liebe zu diesem Wein schreiben!

Susumaniello – diese Rebe war so gut wie ausgestorben, ihr Ursprung liegt wohl in Damatien, fand ihren Weg nach Apulien und war dort lange Zeit beheimatet. Allerdings wurde sie viele Jahre von den Winzern vernachlässigt, denn sie hat ein Manko, das sie betriebwirtschaftlich unattraktiver machte: Die Rebe trägt zu Beginn viel und satt Trauben, aber nach zehn Jahren wird ihr Ertrag immer weniger. Wenn man weiß, wie lange Reben brauchen, um für Ertrag roß genug zu sein, versteht man, warum die Susumaniello die Herzen der Winzer nicht wirklich glücklich stimmte. Bekannt ist der Susumaniello auch als „Eselwein”, weil die Reben in jungen Jahren so viel Trauben tragen, wie nur noch ein Esel tragen kann.

Heute, da apulische Weine einen immer größeren Stellenwert auf dem internationalen Markt erhalten, was natürlich das Selbstbewusstsein der Winzer stärkt, widmen immer mehr Winzer im Salento, vor allem rund um die Gegend von Brindisi, ihre Anbauflächen, Geduld und Arbeit wieder vermehrt dieser alten Traube.

Und zu Recht! Ich durfte einen Askos Susumaniello der Masseria Li Veli aus dem Jahr 2020 probieren. Wir wurden angehalten, den Wein unbedingt eine Stunde vorher zu öffnen und atmen zu lassen. Der Wein liebt große, gerne bauchige Rotweingläser um seinen vollen Geschmack zu entfalten. Gärung im Stahltank, dann neun Monate auf dem großen französischen Barrique (250/500 Liter) gelagert.

Ins Glas fließt ein Wein mit viel Schwere, er malt wunderschön ölige Kirchenfenster an die Glaswände und trägt das dunkelste Rubinrot, das ich jemals an einem Wein gesehen habe. Im Prinzip ist er schwarz. Wunderschön anzusehen, er macht viel Spaß im Glas bespielt zu werden … und dann der Geschmack!

Er hat eine hohe Säure, die aber zu keinem Zeitpunkt unangenehm wirkt, weil sie gleichfalls fruchtig schmeckt. Er lässt dunkle Schokolade ahnen, reife Sauer- und Amarenakirsche, Beeren aus dem tiefen Wald: Brombeere und Blaubeere. Ein bisschen Lakritze klingt an. Sein Geschmack wirkt auf keiner Ebene überdimensioniert, ist fein ausgewogen und sein Nachklang dominiert überhaupt nicht. Und er schmeckt – obwohl ich ihn als durchus schweren Wein bezeichnen würde – sehr frisch! Also ich, die im Sommer Rotweine schnell aufdringlich findet, finde ihn sehr gut trinkbar bei heißeren Temperaturen – und das will etwas heißen. Dieser Susumaniello kommt mit 14% Vol. und sein beste Trinktemperatur sind niedrige 12 Grad. Bei Lettini kostet eine 750ml Flasche € 16,50.

Ein ganz wundervoller Wein, den ich Euch wirklich sehr empfehlen möchte! Ich bin sehr froh, kurz vor meiner Abreise nach Apulien, diesem Wein, dieser Traube noch begegnet zu sein – und bin sicher: In diesem Jahr trinke ich vor Ort viel Susumaniello und vielleicht etwas weniger Primitivo bzw. Negroamaro. Hoffentlich findet mein Weg zur Masseria Li Veli, denn ich bin auch sehr gespannt auf den Rosé aus der Traube des Susumaniello!

MASSERIA LI VELI
S.P. Cellino-Campi, Km 1
72020 Cellino S. Marco (BR)
Puglia - Italia

Lettinis
Jahnstraße 36
40215 Düsseldorf
Web: https://www.lettinis.de